Sonntag, 28. September 2008

Heimaturlaub


Diese Woche hat einiges mit sich gebracht. Uni abgeschlossen, Abschiedsparty abgefeiert, Zimmer ausgeräumt (mit viel Hilfe von Mathias und Suse, eine fantastische Toss und Take Party, wie im "Sex and the City" Film. Nur dass Carrie nicht so viele ausgeleiherte Wollpullis hat.), ausgezogen. Mit dem Fahrrad übrigens. Jetzt wohne ich anderthalb Wochen bei meinen Eltern, zusammen mit zehn Kisten im Kinderzimmer. Biff wohnt auch hier, für das nächste Jahr. Heute hat er die große Außenwelt kennengelernt - und ist gleich mal ein paar Stunden da geblieben. Zur Beruhigung meiner Eltern ist er jetzt aber wieder da und schläft ganz unschuldig auf seinem Schaukelstuhl.
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Word und Bild

Mit Wordle kann man Texte graphisch darstellen. Ich hab die Seite vor ein paar Monaten gefunden und gedacht "Toll, das mach ich mal mit meiner B.A. Arbeit, wenn sie fertig ist. Dann hab ich es vergessen, bis Loosy eben gerade genau selbiges auf ihrem Blog gemacht hat. Dankeschön. :) Deshalb hier jetzt meine Abschlussarbeit in einer prägnanten Zusammenfassung.

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Samstag, 20. September 2008

Ein ganz normaler Abend im ST

Steffen hat mir "Der kleine Bruder", das neue Sven Regener Buch, aus dem Herr Lehmann Zyklus gegeben. Das les ich gerade. Gerade bin ich von diesem Stil, einfach zu erzählen, wie man sich die Nacht um die Ohren schlägt, etwas beeinflusst.

Vielleicht ist es so, dass der Abend gut wird, wenn man so gar keine Lust drauf hat.

Mit dem ST ist das ja immer so eine Sache. Die tollsten Partys kann man da feiern... oder es ist einfach nur doof. Doofe Abende im ST muss man einkalkulieren, wenn man auch mal gute Abende da haben möchte, für nix gibts nix.

Erst dachte ich ja, gestern wird ein doofer Abend.

Um mich zu ködern, weil ich gar keine Lust hatte, wegzugehen, haben Steffen und ich erstmal einen Film geguckt. Indiana Jones, der dritte, glaube ich. Heiliger Gral und so. Dabei haben wir mit Picollino Pizzas fast den Gasofen außer Gefecht gesetzt - der Schaden ist aber mittlerweile behoben und dem Ofen geht es gut. (Besorgte Nachmieter können aufatmen.)

Kater Biff hat Steffen mit einem Luftangriff von der Leiter einen großen Schrecken eingejagt und so wahrscheinlich um ein paar Jahre seines Lebens gebracht. Als Beobachterin dieser Szene kann ich aber versichern: das war es wert.

Nach langen Wortgefechten verlor ich selbige und so mussten wir zum ST aufbrechen, da half kein Widerwillen. Mein ständiges Meckern in den folgenden Stunden über Warteschlangen, unsympathisches Publikum, doofe Musik und betrunkene Menschen auch nicht, hat den Abend aber qualitativ aufgewertet.

Zuerst haben wir zwei Stunden mit Cola und Bier im Garten gesessen, die Menschen dabei beobachtet, wie sie nahezu ausnahmslos über einen Schirmständer gestolpert sind und betrunken waren. Da wir unsere Sachen nicht abgeben konnten, konnten wir auch nicht rein, mit Jacke auf der Tanzfläche ist ja doof. Lange Diskussionen, ob ich meine Jacke nicht in ein Netz legen wollte - nein, wollte ich nicht, die wird sonst geklaut.

Hm, na gut.

Das Blatt wendet sich, als Amelie samt Kumpel auftauchen. Sie versichert, dass die Gaderobe wieder Jacken annimmt, alles ist gut. Steffen wirft sein Zeug in ein Netz, ich stehe ein paar Minuten an und bin meine Jacke dann los, weiß sie in Sicherheit. Kurz darauf sitzen wir glücklich im Warmen an der Bar.

Toll ist, dass Steffi auftaucht - ich dachte sie ist in England, oder Schottland, oder Australien, bei ihr weiß man das nie. Gerade gestern hab ich ihr eine Mail geschrieben und fröhlich gegrüßt: Nach Edinburgh oder Guilford, oder wo sie sich rumtreibt. Und dann, auf einmal, steht sie im ST und lacht und winkt und es ist sehr toll.

Tanzen und Musik machen Spaß und sind okay, gegen drei wird es leerer und echt angenehm. Gegen vier wird es laut und rockig, alle hüpfen. Mit dabei sind Bierflaschen und Gläser, irgendwann wird es zu doll, aufeinmal fließt Blut, dann fliegen Fäuste. Für mich der Moment zu gehen, ist auch spät genug, ich will jetzt ins Bett. Steffen bleibt noch.

Als ich vor den Club trete sehe ich erst einen Menschenauflauf um irgendeine Schnapsleiche, dann, dass mein Fahrrad weg ist. Fast hätte ich gelacht. Die alte, verhasste Klapperkiste. Kein großer Verlust. Am Wochenende und am Montag hätte ich es nochmal brauchen können, danach sowieso nicht mehr. Mögen die elenden Diebe ihre Freude damit haben - vielleicht tut es mir ja den Gefallen und fällt vollendens auseinander, wenn einer von ihnen drauf sitzt und gerade im Stehen einen Berg hinunterrast.

Witzig der Moment am nächsten Morgen. Steffen schreibt mir im ICQ, dass seine Jacke geklaut wurde, ich erzähle von meinem Fahrrad. Mein Lachen klingt heiser.

Was für eine Nacht.

Montag, 15. September 2008

Licht- und Klangnacht






Im IGA Park war Licht- und Klangnacht, mit dem Thema "Der Kleine Prinz". Viele Scheinwerfer haben die Bäume und Flächen des Parks bunt ausgeleuchtet, an verschiedenen Orten erklang die Geschichte als Hörspiel, es gab Tanz, Akrobatik, Lagerfeuer und viel viel Licht. Irgendwann waren wir ganz schön durchgefroren, aber alles in allem war es ein sehr schöner Abend.
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Samstag, 13. September 2008

Frankreich fängt im Kopf an.

Mit den Reiseberichten kann ich eigentlich jetzt schon anfangen. Schließlich bin ich ja schon irgendwie dabei, es geht um wenig anderes, zur Zeit.

Im Moment ist Vorbereitungsphase. Ich fülle Papiere aus, laufe Papieren hinterher, rufe irgendwo an, um zu fragen, welche Papiere ich brauche, um andere Papiere zu bekommen. Sowas halt.

Ein wichtiges Thema ist derzeit Wohnung. Ich hab noch keine. Ich hab meine BA Arbeit über das Thema geschrieben, es überrascht mich also nicht wirklich, dass es nicht so einfach ist, eine WG in Frankreich zu finden... nervös werde ich trotzdem langsam. Sollte ich wirklich nichts mehr finden, muss ich wohl ein paar Tage (hoffentlich) in einer Jugendherberge wohnen und vor Ort weitersuchen. Uff... Abenteuer.

Optimalerweise habe ich ja ein möbliertes Zimmer haben wollen. Den Anspruch habe ich mittlerweile auch etwas zurückgeschraubt und rechne schon fast damit, ein Jahr lang ohne Möbel zu wohnen. Eine Matratze als Bett und Regale aus Ziegelsteinen und Sperrholzbrettern - eine Herausforderung. :)

Heute habe ich ein bisschen Zeit investiert, mich im Internet mal über meine nächste Heimat kundig zu machen. Ich habe ein paar Straßburger auf Twitter abonniert, ein paar Blogs, französische Communities und Onlinemagazine gefunden. Und herausgefunden, dass es ganz in der Nähe auch einen IKEA Markt gibt. Gut zu wissen, mir kann also gar nichts passieren.

Freitag, 12. September 2008

Donnerstag, 11. September 2008

Letzte lange Nächte in Rostock

Ich habe mir vorgenommen, auch ein bisschen mehr Kleinscheiß zu erzählen. Damit es sich lohnt, hier zu gucken. Damit ihr öfter mal vorbei kommt. Und mich nicht so schnell vergesst.

Also erzähle ich, dass diese Wochen ein permanentes Abschiednehmen sind. Eigentlich ja schon das ganze Jahr. Aber langsam wird es ernst und geht unter die Haut. Und nervt da gewaltig, weil es nun wirklich schon Wochen sind, viele Wochen. Bald, bald, bald alles nicht mehr da. Das heißt, eigentlich ja nur ich und der Rest bleibt hier.

Meine Zeit verbringe ich derzeit mit Vorbereiten. Man mag gar nicht glauben, wie aufwändig das ist. Wohnung suchen, sich um Versicherungen kümmern, Scheine jagen, für die Verteidigungen lesen, Papierkram... Ich kann jeden gut verstehen, der richtig was zu tun hat und nicht glauben kann, dass meine ganzen Tage dafür draufgehen. Ich glaube es auch kaum. Wobei ich natürlich auch versuche, sowiel Zeit wie möglich noch mit meinen Freunden zu verbringen und - zugegeben - auch mal schlafe.

Jetzt gerade nicht, denn es ist schon spät. Ich will nämlich noch erzählen, wie schön ich es finde, mit dem Restchor, der von einem langen Abend im K2 noch übrig ist, die Nacht auf dem Nachhauseweg wegzuquatschen. An Kreuzungen stehen bleiben und reden. Sich nicht trennen. Viel zu lange.

Und dann, endlich zu Hause, noch ganz schnell den Rechner an - ich weiß gar nicht mal, warum. Weil ich es kann, vielleicht. Und dann - die gleichen Leute im Chat, denen man gerade gute Nacht gesagt hat. "Ihr Quatschtanten!", schreibt der Dirigent, der schon eine Kreuzung früher von uns scheiden musste. Hach. So richtig alleine ist man in dieser Stadt nie. Oder in diesem Chor.

Mittwoch, 3. September 2008

HighField Festival 2008




Ich hab viel gelernt, dieses Jahr auf dem Highfield:

  • Jede Band, die was auf sich hält, tritt heute schick in Anzug auf.
  • Ich kann ohne Probleme auf meiner Schaumstoffisomatte schlafen, sogar bei Lärm.
  • Man kann sich auch auf Festivals gesund ernähren und es macht sogar Spaß.
  • Dixietoiletten können erträglich sein.
  • Und sind die Bands noch so toll: Bei 12 Stunden Indiemucke am Tag und sonst nicht viel langweile ich mich.
  • Im großen und ganzen sind kommerzielle Riesenfestivals nicht mein Fall. Es war nett, aber nicht toll. Anstrengend und dreckig. Demnächst bin ich da, wo es klein, nett und unterhaltsam ist. Irgendwelche Vorschläge, anyone?
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