Sandra sagt, wir sind nicht nur Evaluations- (ich) und Übersetzungspraktikanten (die anderen), wir sind auch Kulturübermittler. Das sagt sie, weil wir (naja, eigentlich eher die anderen) die Aufgabe haben, den deutschen Stammtisch, der einmal die Woche gehalten wird und die Zweisprachigkeit fördern soll, vorzubereiten. Wir nehmen sie beim Wort und werfen uns der Kultur in die Arme. Der wahnwitzige Plan: Wir fahren mit dem Zug nach Oldenburg (das ist so weit nicht), jubeln ein bisschen am roten Bambiteppich und gehen dann schön ins Kino.
Das klingt so blöd, ich bin mit Begeisterung dabei.
Ein bisschen früher als sonst müssen wir schon gehen, damit wir auch rechtzeitig in Deutschland ankommen. Das ist zwar weder wirklich verboten noch wirklich schlimm, trotzdem sind wir ein bisschen überdreht und aufgekratzt. In Kehl verpassen wir unseren Zug und müssen ins Bahnhofscafé, einen Kakao trinken. „Naja, ich bin nur froh, dass wir aus dem Büro entwischt sind und es über die Grenze geschafft haben.“, sagt Kai und wir prusten in unsere Schokolade.
Susannes (nicht ich. Als ich dachte, dass ich nur nach Frankreich gehen muss und es ist vorbei mit alle-Mädchen-heißen-Susanne, hab ich mich geirrt. Wie so oft.) Planung erweist sich als ausgezeichnet, in Oldenburg kriegen wir unseren Bus, der uns zum roten Teppich fahren soll. Macht er auch, nur leider steigen wir zu spät aus und müssen zurücklaufen, den großen Scheinwerfern entgegen, die ein gigantisches V in den Himmel strahlen und unfehlbar anzeigen, wo wir hinmüssen. Gefällt mir, so ein V. Hätte ich gerne immer am Firmament, wenn ich irgendwohin muss.
Dass das mit dem „Am roten Teppich stehen“ nichts wird, das haben wir uns eigentlich schon gedacht. Da muss man früher aufstehen. Nach Augenzeugenberichten hat Oldenburgs Jugend scheinbar komplett die Schule geschwänzt, um den ganzen Tag schon in der Kälte auszuharren und abends die Prominenz anzukreischen. Viele Leute sind sogar mit Trittleitern da. Wir haben keine Chance. Wir treffen Bekannte von Susanne, machen uns ein bisschen über die hysterische Menge lustig und gehen, als Franzi von Almsick gerade, das zeigt die Videowand, den Teppich abschreitet. Wir frieren und Franzi hat nur ein dünnes Kleid an.
Für Kino isses noch zu früh, wir gehen Glühwein trinken auf dem Oldenburger Weihnachtsmarkt und reden mit Susannes Bekannten. Kurz bevor meine Füße erfrieren, gehen wir ins Kino und stellen fest, dass der Film, den wir sehen wollen, gar nicht läuft. Weiterhin stellen wir fest, dass überhaupt nichts läuft, was einigermaßen ansprechend ist. Anschließend stellen wir fest, dass es in Oldenburg nur ein einziges anderes Kino gibt und das hat zu. Wir suchen es trotzdem, finden es, stellen fest, dass es zu hat.
Wir fahren zurück. Das geht aber erst in einer Stunde, also setzen uns vorher noch in den Bahnhofsdöner, essen türkisches Fast Food und gucken auf dem kneipeneigenen Flachbildschirm die Bambiverleihung.
Das schönste an diesem Ausflug war, dass wir ihn gemacht haben. Aber das ist eigentlich ne ganze Menge.
Das klingt so blöd, ich bin mit Begeisterung dabei.
Ein bisschen früher als sonst müssen wir schon gehen, damit wir auch rechtzeitig in Deutschland ankommen. Das ist zwar weder wirklich verboten noch wirklich schlimm, trotzdem sind wir ein bisschen überdreht und aufgekratzt. In Kehl verpassen wir unseren Zug und müssen ins Bahnhofscafé, einen Kakao trinken. „Naja, ich bin nur froh, dass wir aus dem Büro entwischt sind und es über die Grenze geschafft haben.“, sagt Kai und wir prusten in unsere Schokolade.
Susannes (nicht ich. Als ich dachte, dass ich nur nach Frankreich gehen muss und es ist vorbei mit alle-Mädchen-heißen-Susanne, hab ich mich geirrt. Wie so oft.) Planung erweist sich als ausgezeichnet, in Oldenburg kriegen wir unseren Bus, der uns zum roten Teppich fahren soll. Macht er auch, nur leider steigen wir zu spät aus und müssen zurücklaufen, den großen Scheinwerfern entgegen, die ein gigantisches V in den Himmel strahlen und unfehlbar anzeigen, wo wir hinmüssen. Gefällt mir, so ein V. Hätte ich gerne immer am Firmament, wenn ich irgendwohin muss.
Dass das mit dem „Am roten Teppich stehen“ nichts wird, das haben wir uns eigentlich schon gedacht. Da muss man früher aufstehen. Nach Augenzeugenberichten hat Oldenburgs Jugend scheinbar komplett die Schule geschwänzt, um den ganzen Tag schon in der Kälte auszuharren und abends die Prominenz anzukreischen. Viele Leute sind sogar mit Trittleitern da. Wir haben keine Chance. Wir treffen Bekannte von Susanne, machen uns ein bisschen über die hysterische Menge lustig und gehen, als Franzi von Almsick gerade, das zeigt die Videowand, den Teppich abschreitet. Wir frieren und Franzi hat nur ein dünnes Kleid an.
Für Kino isses noch zu früh, wir gehen Glühwein trinken auf dem Oldenburger Weihnachtsmarkt und reden mit Susannes Bekannten. Kurz bevor meine Füße erfrieren, gehen wir ins Kino und stellen fest, dass der Film, den wir sehen wollen, gar nicht läuft. Weiterhin stellen wir fest, dass überhaupt nichts läuft, was einigermaßen ansprechend ist. Anschließend stellen wir fest, dass es in Oldenburg nur ein einziges anderes Kino gibt und das hat zu. Wir suchen es trotzdem, finden es, stellen fest, dass es zu hat.
Wir fahren zurück. Das geht aber erst in einer Stunde, also setzen uns vorher noch in den Bahnhofsdöner, essen türkisches Fast Food und gucken auf dem kneipeneigenen Flachbildschirm die Bambiverleihung.
Das schönste an diesem Ausflug war, dass wir ihn gemacht haben. Aber das ist eigentlich ne ganze Menge.
6 Kommentare:
Ich hoffe es gibt noch ein anderes Oldenburg, das mir jetzt grad nicht einfällt ;)
Wieso?
Wow, was für n Tag! Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Machen die die Bambiverleihung immer in Oldenburg? Obwohl es nur ein (zues) Kino gibt?
Nein, die Verleihung ist jedes Jahr irgendwo anders. Und jetzt verstehe ich auch Loosys Kommentar, denn natürlich waren weder der Bambi, noch wir in Olden- sondern in Offenburg, meeeensch. (Das passiert, wenn man beim Schreiben kein Google hat, um mal schnell nachzuschauen.)
In OFFENburg sitzt aber der Burda-Verlag, der die ganze Bambisache wohl irgendwann mal erfunden hat. Deswegen war die diesjährige, 60ste Verleihung da.
Tja, du hättest mir auch problemlos Oldenburg als Offenburg andrehen können. Ich bin in beiden O's noch nicht gewesen. Und ne Bambiverleihung hab ich noch nicht mal im Fernsehen gesehen. (Doch, im Osten gibts schon Strom!)
=) ich mag die Kommentare fast noch mehr als den Blogbeitrag ...
und es erinnert mich ein bißchen an einen Ausflug zum Berliner Weihnachtsmarkt nach Mitternacht, bei dem wir auch schon vorher wussten, dass dieser geschlossen ist, aber trotzdem hinliefen nur um festzustellen, jawohl es ist geschlossen... :-)
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