In Frankreich heißt das Kneipenquiz natürlich nicht Kneipenquiz. Ich glaube, es heißt einfach nur Quiz, aber ich bin mir nicht sicher. Und wie der Pub hieß, weiß ich auch nicht mehr, „The Irish Times“, oder so. Egal, es war ein Quiz in einem Pub und es war vollgestopft mit jungen Menschen. In Straßburg ist aber ohnehin jede Bar und jede Kneipe vollgestopft – zumindest abends. Wenn sie das nicht ist, ist wahrscheinlich irgendetwas damit nicht in Ordnung und man sollte weggehen und sich eine andere suchen. Eine dann, die vor Menschen überquillt und in der man fürchten muss, keinen Platz mehr zu bekommen. Wenn man keine Angst hat, keinen Platz mehr zu bekommen, sollte man gar nicht erst reingehen, das habe ich in Straßburg gelernt.
Wir quetschen uns also in die Bar, am gewaltigen Tresen vorbei und zu Antjes Mitbewohnerin, die mit einem Haufen Freunden an einem Tisch sitzt. Wir setzen uns dazu – wie durch ein Wunder sind noch zwei Plätze für uns frei – und erfahren, wenig überrascht, dass der Haufen Freunde eher ein Haufen Fremder ist.
Es werden Zettel ausgeteilt, auf die sich die Menschen ernst und konzentriert stürzen – wir kriegen sie fast gar nicht zu Gesicht. Auf einem sind ein Haufen Promis aus Kultur, Sport und Politik abgebildet – ich erkenne lediglich Pokémon Picachu -, auf dem anderen eine Tabelle für die Quizantworten. Dann geht es los. Die Fragen werden erst auf Englisch, dann auf Französisch gestellt. Da wir in einem Irish Pub sind, sprechen auch die Jungs hinter dem Tresen nur Englisch mit mir. Auf mein besorgten Nachfragen, versichert Antje, dass sie das immer so machen und das keine Reaktion auf mein Französisch ist. Der Mann, der die Fragen stellt scheint aber kein Engländer zu sein, seine Aussprache hat einen Akzent wie Michelle von den Gilmore Girls. Ich bin erfreut, und muss mitunter bis zur französischen Übersetzung warten, bis ich verstehe, was gemeint ist. Was mich noch mehr erfreut.
Nicht, dass es mir was nützen würde. Bis gestern Abend war ich mit meinem Allgemeinwissen noch ganz zufrieden, jetzt sitzt es unter dem Tisch und heult. Dass ich die Fragen nicht beantworten konnte, hat mich nicht groß gestört, dass die Franzosen um uns rum keine Probleme damit hatten, schon. Wisst ihr, wie die christliche Gemeinde in Ägypten heißt?
Zu gewinnen gab es eine Flasche Whiskey. Antjes Mitbewohnerin, die mich nicht kennt, warnte mich: „Falls wir gewinnen sollten: Trink den nicht! Das ist der allerbilligste Fusel, der macht übelste Bauchschmerzen!“ Ich beschloss, ihrem Rat zu folgen und wunderte mich, dass die Einheimischen um mich rum mit so großer Verbissenheit die Bögen ausfüllten. Für eine Flasche billigen Whiskey so eine Streberattitüde an den Tag legen? Komisches Land. Später erfuhr ich aber, dass die Ergebnisse im Laufe eines Jahres zusammen gerechnet werden und es einen Geldpreis von 200 Euro gibt. Man trifft sich also jeden Sonntag und wetteifert im Irish Pub. Das erklärt vielleicht auch das hohe Allgemeinwissen, wahrscheinlich dopen sich die regelmäßigen Teilnehmer vor jedem Spiel mit einer Riesenportion Wikipedia. Jedenfalls rede ich mir das jetzt ein.
Oder man wird schon von dem regelmäßigen Quizkonsum schlauer. Ich hab zumindest gelernt, dass in Quebec jeder, aber auch wirklich jeder, Anglezismus übersetzt werden muss, auch der Titel der Serie „Desperate Housewifes“, und wie die französische Wirtschaftsministerin aussieht und heißt. (Wobei Sachen, die man gleich wieder vergessen hat, vielleicht nicht also „gelernt“ zählen.)
Nachdem ich doch noch zu ein paar Fragen beitragen konnte (Griechische Göttinnen, Figuren aus den Harry Potter Romanen und in welcher Stadt spielt Grey’s Anatomy?) sind wir gegangen, bevor die Ergebnisse ausgezählt und bekannt gegeben wurden.
Wir quetschen uns also in die Bar, am gewaltigen Tresen vorbei und zu Antjes Mitbewohnerin, die mit einem Haufen Freunden an einem Tisch sitzt. Wir setzen uns dazu – wie durch ein Wunder sind noch zwei Plätze für uns frei – und erfahren, wenig überrascht, dass der Haufen Freunde eher ein Haufen Fremder ist.
Es werden Zettel ausgeteilt, auf die sich die Menschen ernst und konzentriert stürzen – wir kriegen sie fast gar nicht zu Gesicht. Auf einem sind ein Haufen Promis aus Kultur, Sport und Politik abgebildet – ich erkenne lediglich Pokémon Picachu -, auf dem anderen eine Tabelle für die Quizantworten. Dann geht es los. Die Fragen werden erst auf Englisch, dann auf Französisch gestellt. Da wir in einem Irish Pub sind, sprechen auch die Jungs hinter dem Tresen nur Englisch mit mir. Auf mein besorgten Nachfragen, versichert Antje, dass sie das immer so machen und das keine Reaktion auf mein Französisch ist. Der Mann, der die Fragen stellt scheint aber kein Engländer zu sein, seine Aussprache hat einen Akzent wie Michelle von den Gilmore Girls. Ich bin erfreut, und muss mitunter bis zur französischen Übersetzung warten, bis ich verstehe, was gemeint ist. Was mich noch mehr erfreut.
Nicht, dass es mir was nützen würde. Bis gestern Abend war ich mit meinem Allgemeinwissen noch ganz zufrieden, jetzt sitzt es unter dem Tisch und heult. Dass ich die Fragen nicht beantworten konnte, hat mich nicht groß gestört, dass die Franzosen um uns rum keine Probleme damit hatten, schon. Wisst ihr, wie die christliche Gemeinde in Ägypten heißt?
Zu gewinnen gab es eine Flasche Whiskey. Antjes Mitbewohnerin, die mich nicht kennt, warnte mich: „Falls wir gewinnen sollten: Trink den nicht! Das ist der allerbilligste Fusel, der macht übelste Bauchschmerzen!“ Ich beschloss, ihrem Rat zu folgen und wunderte mich, dass die Einheimischen um mich rum mit so großer Verbissenheit die Bögen ausfüllten. Für eine Flasche billigen Whiskey so eine Streberattitüde an den Tag legen? Komisches Land. Später erfuhr ich aber, dass die Ergebnisse im Laufe eines Jahres zusammen gerechnet werden und es einen Geldpreis von 200 Euro gibt. Man trifft sich also jeden Sonntag und wetteifert im Irish Pub. Das erklärt vielleicht auch das hohe Allgemeinwissen, wahrscheinlich dopen sich die regelmäßigen Teilnehmer vor jedem Spiel mit einer Riesenportion Wikipedia. Jedenfalls rede ich mir das jetzt ein.
Oder man wird schon von dem regelmäßigen Quizkonsum schlauer. Ich hab zumindest gelernt, dass in Quebec jeder, aber auch wirklich jeder, Anglezismus übersetzt werden muss, auch der Titel der Serie „Desperate Housewifes“, und wie die französische Wirtschaftsministerin aussieht und heißt. (Wobei Sachen, die man gleich wieder vergessen hat, vielleicht nicht also „gelernt“ zählen.)
Nachdem ich doch noch zu ein paar Fragen beitragen konnte (Griechische Göttinnen, Figuren aus den Harry Potter Romanen und in welcher Stadt spielt Grey’s Anatomy?) sind wir gegangen, bevor die Ergebnisse ausgezählt und bekannt gegeben wurden.
4 Kommentare:
Jetzt hol dein Algemeinwissen ganz schnell wieder unterm Tisch vor, das ist ja nicht mit anzusehen!
Ich geh übrigens auch immer zum Kneipenquiz ohne zu gewinnen und die Preise wären auch selten wirklich ein Anreiz.
Der Weg ist das Ziel und das Spiel ist der Sinn oder so! :) Hättet aber trotzdem wenigstens Eure Platzierung abwarten sollen. Ohne Wettbewerb machts auch keinen Spaß!
Wir sind aber nicht aus Scham gegangen, sondern weil sich das so gezogen hat und wir ins Bett wollten. ;)
Kopten...weiß ich aber auch nur, weil die Ärmsten ständig verfolgt werden, eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt...und auf den französischen Fernsehsendern wird sogar jede Werbung übersetzt, obwohl die aus Toronto kommen ... in Ottawa habe ich mich dagegen so an die ständige Zweisprachigkeit gewöhnt, dass ich Straßennamen komplett mit z.B. "Rue Olmstead Street" angebe...
Kairo ist übrigens die berühmte Koptenstadt... kenn ich aber auch nur aus nem Videospiel ^^
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