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Sonntag, 11. Oktober 2009

Jetzt aber...

schnell nachtragen, damit es hier weitergehen kann! Also, hinter mir liegen...

der Abschied vom schönen Straburg...

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Freitag, 14. August 2009

Ein Tag in Kästchen




4.660 Fotos habe ich in diesem Jahr schon gemacht, sagt Picasa. Ich überlege derzeit viel, was ich damit eigentlich anstellen soll. Die Picasa Webalben bieten nur begrenzten Platz, die großartige Dropbox erst recht, in meinVZ fühle ich mich nicht mehr so richtig wohl und auf Facebook sind noch nicht alle meine Freunde angekommen. Flickr? Ganz was anderes? Was meint ihr?

Bis mir was einfällt, kann ich ja auch einfach viele Bilder als eines posten. Die Bilder der Collage oben sind gestern entstanden, bei einer kleinen Reise quer durch die Stadt. Von einem schwedischen Möbelmarkt im Westen durch das Stadtzentrum in die Esplanade im Osten, dann weiter über den Rhein bis nach Deutschland. Fabien sagt, er mag an Straßburg, dass es so viele unterschiedliche Gesichter in sich vereint, dass es überall anders aussieht und dass doch alles zusammengehört. Ich glaube, das mag ich auch.

Kulturbeobachtungen: In Frankreich wird man im IKEA nicht geduzt. Dafür ist alles teurer.
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Dienstag, 23. Juni 2009

La Fête de la Musique

Ich weiß, ich darf Euch nicht überfordern. Weder das Internet selbst, noch das Layout meines Blogs sind wirklich dazu gemacht, laaaange Texte zu lesen. Deshalb jetzt wieder ein paar Bilder, statt vieler Worte. Gleich.

Am Sonntag war die Fête de la Musique, das Fest der Musik. Das ist eine sehr tolle, französische Idee: Überall ist an diesem Tag Musik, man kann durch die Stadt laufen und überall sind Bühnen, Bands, Künstler. Man kann überall zuhören und wenn man keine Lust mehr hat, geht man weiter und hinter der nächsten Ecke warten ganz andere Klänge. Toll!

Nicht so toll war, dass es Abends zu regnen angefangen hat. Sonst wäre der Spaß sicherlich noch Stunden weitergegangen, so aber bin ich zu einer Freundin geflüchtet und hab den Abend mit Mädchengesprächen beschlossen. Was ja auch gut ist. Und jetzt die Bilder.





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Montag, 22. Juni 2009

Vorpremiere: Zion and his Brother

Wir merkwürdig das ist: Die beiden jungen Männer, die gerade an mir vorbei gehen, habe ich eben fast zwei Stunden lang angestarrt. Auf einer Leinwand.

Kino. Ich kenne jemanden der jemanden kennt, der Freikarten gewonnen hat und nicht hingehen kann. Es ist die Vorpremiere des israelischen Films Zion and his Brother und mal wieder weiß ich vorher nicht so richtig, worum es geht, noch dass Regisseur und die beiden Hauptdarsteller anwesend sind.

Es geht um zwei Brüder. Einen großen und einen kleinen und um ihre Beziehung zueinander. Die wird schwierig, weil das Leben schwierig ist: Zu der Herausforderung, in einem Plattenbauviertel in Haifa erwachsen zu werden, kommen handfeste Konflikte. Geldprobleme, Familienprobleme, Liebe, Gewalt... und schließlich ein furchbares Wissen um einen schrecklichen Zwischenfall.

"I see it as a simple film, a film that can be understood anywhere.", sagt der Regisseur Eran Merav. Der Satz ist aus dem Pressematerial von der Homepage des Films, ich weiß nämlich nicht mehr genau, was er wirklich gesagt hat. Ich war so damit beschäftigt, amüsiert zu grinsen, weil er seine Hand so affektiert beim Reden bewegt.

Der Film war gut: Menschlich, interessant, schön. Spannend erzählt, mitunter mitreißend, mitunter nachdenklich. Trotzdem fällt mir erstmal gar nichts ein, was ich den Regisseur dazu fragen könnte, der nun auf einmal im Kinosaal vor uns steht. Wir applaudieren. Die beiden Hauptdarsteller, Reuven Badalov und Ofer Hayun, werden angekündigt und kommen von hinten durch den Saal. Wir applaudieren wieder und ich bin irgendwie überrascht, dass Menschen, die man in Filmen sieht, tatsächlich existieren. Dies ist meine erste Filmpremiere.

Da mir immer noch nicht einfällt, was ich fragen könnte, harre ich erstmal der Dinge, die da kommen. Die sind ganz witzig, schon der babylonischen Herausforderungen wegen. Die Jungs sprechen Hebräisch, der Regisseur englisch, das Publikum französisch. Ein Übersetzer (Hebräisch-Französisch) und ein Moderator sind anwesend, die versuchen der Sprachen Herr zu werden. Dies klappt, aber nur bedingt. An einer Ecke hapert es immer, das Publikum muss sich widerholt beschweren, weil es nichts versteht und mitunter helfend eingreifen.

Aber auch darüber hinaus gestaltet sich das Gespräch schwierig. Es scheint, als wären die anderen Straßburger von der Anwesenheit der Personen, die diesen Film erdacht und realisiert haben, nicht halb so beeindruckt wie ich - vielleicht weil sie so etwas häufiger geboten bekommen und allesamt deutlich älter sind als K. und ich. Nach einer kurzen Aufwärmphase sind die Fragen an Herrn Merav keine Fragen mehr, sondern Interpretationsvorschläge. Wie in einem Deutsch - pardon: Französisch! Leistungskurs melden sich die gestandenen älteren Damen und analysieren drauf los, immer länger werden die Redebeiträge. Ein grauhaariger Herr, der anfangs drauf hinweisen läßt, er sei übrigens Psychoanalytiker, will gar nicht mehr aufhören und holt richtig weit aus. K. und ich verkneifen uns respektloses Kichern und die hebräischen Herrschaften samt Übersetzern vorne sehen etwas hilflos aus, was mir leid tut.

Mir gefallen diese Straßburger Kinoabende, die mit dem Abspann nicht vorbei sind. Hoffentlich ist bald wieder einer.

Dienstag, 2. Juni 2009

Flohmarkt in der Krutenau





Straßurg mag Flohmärkte. Dieser war besonders schön, im Lieblingsviertel Krutenau an einem sonnigen Samstag Vormittag. Am tollsten war der nette Mann, der gebrannte Mandeln verkauft hat. Nicht nur durfte ich seine faszinierend brodelnde Karamelpfanne fotographieren, er hat uns auch noch ein paar Hände voll Mandeln geschenkt!
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Sonntag, 3. Mai 2009

Entenhausen

Diese Stadt ist voll von Enten. Sie sind überall. Da, wo sie hingehören natürlich: In dem kleinen Weiher im Park, auf den Kanälen. Aber auch auf dem Rasen vor meinem Balkon, auf Dächern, in Büschen, Grünanlagen, Vorgärten... Es gibt auch sonst viele Vögel: Tauben, klar, Schwäne, Teichhühner und den Storch, das Symboltier vom Elsass sieht man auch mitunter. Die Enten aber sind einfach überall, quaken leise vor sich hin und gucken mir aufmerksam und - wie ich langsam finde - ein bisschen lauernd hinterher, wenn ich vorrübergehe. Ich glaub, die haben irgendwas vor.
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Freitag, 1. Mai 2009

Eine Woche mit Kati




Schnell nachtragen, was schon lange überfällig ist: Kati hat den drei Wochen dauernden Besuchsmarathon bei mir abgeschlossen und es wird Zeit, das schnell noch zu erzählen. Wie sich das gehört haben wir die Stadt nicht nur ausführlich besichtigt, sondern auch noch versucht sie leerzukaufen - mit einigem Erfolgen. Außerdem gab es viel leckeres Essen (auch wenn es mitunter knifflig wurde, in diesem exotischen Land auch etwas zu finden, was man tatsächlich essen kann, wa? ;), viele viele Folgen Gilmore Girls geguckt, die Sonne genossen, Mädchen- und Frauengespräche geführt, spazieren gegangen, uuuuuuuuund...

Babyenten gesehen!

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Sonntag, 12. April 2009

Rollenbladen


So richtig traditionell krieg ich das mit Ostern dieses Jahr nicht hin. Mama und Papa sind heute so früh abgereist, dass für ein Osterfrühstück keine Zeit mehr war. Zum Eier bemalen bin ich in den letzten Wochen auch nicht gekommen und Sachen zu suchen, die man selber vorher versteckt hat, ist doof. Immerhin hab ich in der WG ein bisschen Osterhäschen gespielt und heute ein Ei gefrühstückt.

Und dann bin ich rausgegangen und hab meine Rollerblades, die meine Eltern mir mitgebracht haben, auf Straßburger Straßen ausprobiert. Was eine unglaublich gute Idee war. Wenig überraschend hat sich herausgestellt, dass Städte mit ausgebauten Radwegen hervorragend zum Rollerbladen geeignet sind und dass dieser Sport noch viel mehr Spaß macht, wenn die Route durch eine Gegend führt, in der man längst noch nicht jede Ecke erkundet hat. Google behauptet, ich habe 20 km zurückgelegt... und ich habe das Gefühl, in den kommenden Monaten kommen noch einige dazu...

Montag, 6. April 2009

Frühlingsbummeln




In diesen Wochen häufen sich die Besuche bei mir. Auch wenn es wohl eher Zufall ist, ist es ein günstiger: Straßburg begrüßt den Frühling und ich habe die Stadt nie schöner und lebendiger erlebt. Die Spuren des Nato Gipfels, der bis gestern gedauert hat, schüttelt sie gerade ab und widmet sich wieder den schönen Dingen des Lebens: In Parks, Cafés und auf der Straße sitzen, die Sonne genießen, durch die Fachwerkviertel bummeln, Schwäne und Enten beobachten, Schaufenster bewundern und gepflegt urban faul-lenzen.

Meinen Eltern, die heute angekommen sind, hat die Stadt sich also von ihrer besten Seite gezeigt.
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Freitag, 3. April 2009

Besuch von Steffen


Steffen war zu Besuch. Es war ganz spontan und es war auch überhaupt kein Urlaub, sondern eine Maßnahme zur Steigerung der Arbeitseffektivität. Die wohl so ganz gut funktioniert hat. ("Du arbeitest, wenn ich auch arbeite und abends machen wir was Schönes.") Außerdem war es ein kulturelles Experiment: Alles, was in Frankreich toll ist vs. alles, was doof ist. Ergebnis: "Frankreich hat gewonnen." (Es stand wohl gegen Ende ungefähr 5 zu 2.) Wir haben Stadt, Kathedrale, Schwäne und Kanäle bewundert, Frühlingssonne im Park genossen, gut gespeist, der Popkultur und intermedialen Kommunikation ausgiebig gehuldigt und - alles andere wäre eine Schande - viel zu wenig geschlafen. Gestaunt haben wir über die irrwitzige Häufigkeit von Baguettes und anderen, französischen Klischées auf den Straßen und erfreut hat uns... oh, erfreut hat uns auch so einiges.

Ein bisschen aufregend war, dass wegen dem NATO Gipfel derzeit hier in Straßburg nicht ganz klar war, ob man heute eigentlich aus Stadt und Land raus, über die Europabrücke und nach Kehl zum Bahnhof kommen kann. Konnte man aber, es gab gar keine Probleme. (Ansonsten hab ich bis jetzt von dem Gipfel kaum was mitbekommen. Wochenlange Aufregung in den Nachrichten, dann die letzten Tage viel Polizei, Demonstrationen, an den Haltestellen hängen Anschläge in Neonfarben, welche Linien heute und morgen ausfallen. Die Innenstadt ist angeblich so gut wie abgeriegelt, ich hab gar nicht versucht, dorthin vorzudringen, sondern mich zu Hause um meinen Kram gekümmert. Was auch nötig war.)

Eine Auswahl der hervorstechensten Erlebnisse sind jetzt in Steffens Kalender verewigt und Frankreich und ich haben uns sehr gefreut, dass er da war.
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Dienstag, 10. März 2009

(Schade, dass "Burn, Baby, Burn" schon weg ist)

Es hat ganz gut angefangen, mit dem Plan, früh ins Bett zu gehen. Ein bisschen Chatten ist noch dazwischen gekommen, aber eigentlich lief es ganz gut.

Bis dann diese Hupe ertönte und es diesen Knall gab. Und den anderen Knall. Und dann auf einmal flackerndes Licht durch das Fenster in mein Zimmer fiel. Da hab ich schon fast geschlafen. Also, dann nicht mehr, klar.

Dann bin ich aufgesprungen. Vorsichtig zum Fenster geschlichen. Rausgeguckt. Mit ordentlich Schiss: Wenn man weiß, es brennt, aber man gucken muss, wo - ist doof. Es brennt vor meinem Fenster, aber schräg hinter der Grünfläche, über die Straße. Ein Auto in gut 100 m Entfertnung, aber trotzdem muss ich erstmal gucken, wie gefährlich das für mich ist. Explodieren brennede Autos wirklich? Oh, jetzt brennen zwei.



Ein bisschem muss ich mich erst fassen, bevor ich reagieren kann. Die Autos stehen in einer Reihe, die in der Mitte brennen. Während ich aus dem Fenster sehe, fährt jemand sein Auto, das etwas weiter außen steht, weg. Mutig, hätte ich mir nicht getraut.

Was macht man da? Ich sehe erleuchtete Fenster, aber keine Menschen. Also die Feuerwehr rufen. Nicht, dass alle denken, wer anders hat schon. Hm, ja, französische Notrufnummern hab ich mir auch schon seit Wochen aufschreiben wollen, falls ich sie mal brauch. (Ist ja nicht so, dass es hier selten brennt.) Jetzt muss ich sie googlen. Aber bevor der Rechner hochgefahren ist und ich die Nummer rausgefunden habe, ist die Feuerwehr schon da. Natürlich.


Ein paar mehr Menschen fahren ihre Autos jetzt weg, nun sieht man Schatten in der Umgebung stehen und zusehen. Es stinkt nach Benzin. Sehr, ich hab das Gefühl, ich hab es im Mund.

Immerhin habe ich was gelernt. Brennede Autos explodieren tatsächlich. Ich hab mal gelesen, das sei nicht wahr. Es stimmt sehr wohl. Allerdings in vielen kleinen Explosionen - puff puff puff - nicht in einer großen. Zum Glück, wie ich finde.

Jetzt ist der Brand gelöscht, aber die Feuerwehr blinkt noch durch die Nacht. Es stinkt nach Benzin. Ich geh mal kurz auf den Balkon auf der Küche, der ist zur anderen Seite raus. Und dann weiterschlafen... wie man hofft.

PS: Ein bisschen witzig ist, dass hier neulich anderthalb Stunden doof lauten Alarm ohne erkennbaren Grund hatten und jetzt eben nix zu hören war, außer der Explosionen.

Montag, 9. März 2009

Dinner dans le Noir

Dinner im Dunkeln ist voll teuer: Ein Menü kostet um die 50 Euro. Deswegen ist sehr toll, dass wir von der Arbeit aus eingeladen worden sind, den Abschluss eines Projekts mit einem "Dinner dans le noir" zu feiern.

Das Prinzip ist einfach und gibt es ja in vielen deutschen Städten auch: Licht aus, lecker Essen. Dabei sich ordentlich bekleckern, beim Versuch, die Gabel in den Mund zu führen daneben hauen und alles auf dem Gesicht verschmieren, raten was man gerade isst, das Glas umschmeißen.

Überraschenderweise ging es dann aber ganz gut. Man trifft den Mund mit der Gabel problemlos, ich hab fast nicht gekleckert und ich konnte mir sogar selbst zu trinken eingießen. Raten, was man gerade ißt, war weniger einfach, hat aber viel Spaß gemacht. Und es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn man glaubt, Erdbeeren mit Sahne zu essen und dann von einem großen Stück Schokolade überrascht wird.

Erkenntnisse aus der Welt ohne Licht: Wenn man nichts sieht, scheint alles weniger real. Würde ich erblinden, würde ich wahrscheinlich in kürzester Zeit vergessen, dass andere Menschen (mich) sehr wohl noch sehen können und würde in der Öffentlichkeit ungeniert in der Nase bohren und sehr gelangweilt das Gesicht verziehen, wenn jemand mir auf die Nerven ginge. Auch jetzt beim Essen war ich froh, dass niemand mich sehen konnte. Die Manieren, die Körperhaltung, die Eleganz leiden ein bisschen, wenn keiner guckt. Und wenn man nicht sieht, was man tut.

Die Frage des Abends: Wenn man seinen Teller beim Essen nicht sehen kann - ißt man dann mehr oder weniger? Mehr, weil man nicht optisch demonstriert bekommt, wie viel man schon verputzt hat? Oder weniger, weil einen der Anblick nicht zum Weiteressen anregt und man gezwungen ist, mehr auf seine anderen Sinne zu achten - also auch eher mitbekommt wenn der Körper ein "satt" signalisiert?

Ein bisschen getrübt wurde das Erlebnis übrigens durch die Feierlaune einiger anderer Gäste. Tatsächlich war fast den ganzen Abend ein solch ausgelassener Lärm - Singen, Rufen, Kreischen - dass Gespräche häufig unmöglich waren. Lärm, den man nicht selber macht, ist immer doof. Wenn man aber in völliger Dunkelheit sitzt und auf seine anderen Sinne angewiesen ist, ist er nahezu unerträglich. Und weil man mit anderen schlechter kommunizieren kann - zum Beispiel durch genervte Blicke - dass gerade allen auf die Nerven geht, was passiert, ist ein "Zusammen sind wir stark!" Gefühl, eine "wir machen jetzt was dagegen" Situation viel schwerer zu erreichen.

Jetzt im Nachhinein gehört diese Erfahrung aber zu dem Erlebnis als solchem eben dazu. Und ein Erlebnis war es auf jeden Fall, so ein Essen dans le noir.

Montag, 2. März 2009

Rock me, Amadeus

Gestern war ich auf einem klassischen Konzert im Straßburger Münster. "Missa Solemnis Exsultate Jubilate" von Mozart, aufgeführt mit drei Jugendchören und Orchester aus Salzburg.

Eigentlich wollte ich mich mit Freunden treffen, um das Konzert zu hören. Daraus wurde nichts, weil die Katherale (die ist groß) bis auf den letzten Platz voll war und wir uns nicht gefunden haben. Viele Leute mußten sogar stehen. Ich nicht, weil eine freundliche, alte Dame mir einen Platz neben sich angeboten hat. Auf Französisch, aber mit der Anrede "Fräulein". Ich dachte erst, ich hab mich verhört, aber als sie sich später mit ihrer Begleiterin unterhalten hat, sind sie immer vom Französischen ins Elsässische gewechselt. Französisch haben sie geredet, wenn es darum ging, wie sehr ihnen die Musik gefällt, Elsässisch, wenn sie sich gestritten haben. (Es war gut verteilt.)

Die Musik war toll. Muss man vielleicht gar nicht sagen, die Fakten klingen ja schon gut. 200 Chorsänger, Mozart, Kathedralenakustik. Und -optik, Mozart hören und Spitzbogenkonstruktionen angucken - schon schön. Und ich hatte das Gefühl, zu verstehen, warum so gerne behauptet wird, Mozart hätte ganz schön gerockt, hätte er in unserer Zeit gelebt und gewirkt. Die Musik von ihm kann auch leise und schön, aber am eindruckvollsten ist sie in laut und doll. Man kennt den Kontext nicht, noch versteht man die Texte. Und doch ist man mitgerissen, man fühlt die Energie. Bam! Und am Ende ist man ziemlich durch den Wind.

Zum Runterkommen gab es dann noch einen Gospel in der Zugabe und die ganz geduligen, die nicht nach Hause wollten, konnten noch vor der Kathedrale stehen bleiben und dabei zusehen, wie der Chor sich selbst und den gelungenen Auftritt feierte. Wie Chöre das so machen, nämlich: In der Kälte im Kreis stehen und weitersingen. Diesmal Afrikanisches.

Dabei außen stehen und nur zuhören ist neu. Und ein bisschen komisch. Ich brauche wirklich wieder einen Chor.

Samstag, 28. Februar 2009

Es wird wärmer

Wow. Am Mittwoch habe ich bei Sonnenschein meine Wollmüze abnehmen und meine Jacke aufmachen müssen, gestern Abend habe ich das erste Mal wieder Männer im Park Boule spielen sehen und heute... heute sitze ich mit kurzen Ärmeln auf meinem Balkon in der Sonne.

Sollte tatsächlich Frühling werden?

Dienstag, 24. Februar 2009

Besuch von Olli und Sanne

Dass Olli jetzt in Karlsruhe wohnt, war über Weihnachten schon mal sehr praktisch, weil wir beide damit so ziemlich den gleichen Weg haben, wenn es uns in die Heimat und zurück verschlägt. Und dass Olli jetzt manchmal Besuch von Sanne bekommt, ist voll toll, weil es dann ja gar nicht mehr weit hier her ist und die beiden mich besuchen können. So, wie am letzten Wochenende. Dass ich bei der Gelegenheit auch noch einen Geburtstagskuchen bekommen habe, auch noch selbstgebacken und mi

t ganz viel Schoki und Kischen, war fast schon des Guten zuviel. Es war ein schöner Sonntagsbesuch mit einem Spaziergang durch die Stadt, Kaffee und Kuchen gegessen und es war sehr schön.





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Besuch von Steffi

Eigentlich war Steffi nur wenige Tage zu Besuch, aber wir haben so viel gemacht, dass es mir ganz lange vorgekommen ist. Und obwohl es erst eine Woche her ist, kommt es mir vor, als sei es schon sehr lange her.



Wir sind gleich am ersten Tag durch die Stadt gelaufen – vom Bahnhof bis zu meiner Wohnung. Ich hab Steffi mein Lieblingscafé gezeigt und die Innenstadt, ich hab ein Geburtstagsständchen und Geschenke bekommen, wir waren Döner essen und haben Filme geguckt, wir waren sündhaft teuren und leckeren Schokokaffee trinken, wir sind auf die Kathedrale geklettert (Meiner Abneigung gegen jahrhunderte alte Wendeltreppen zum Trotz und es hat sich gelohnt), wir haben Flammkuchen gegessen und waren tanzen. Zum Schluss gab es eine große Party in der WG, mit Freunden und Fremden, mit Potato Content und Crêpes von meinem neuen, ziemlich großartigen Mitbewohner Piotr aus Krakau.



Es war eine tolle Woche und ein toller Geburtstag. Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal für all die vielen Karten und Glückwünsche bedanken und – für die schöne Zeit, für die großartigen Gespräche und für die Freundschaft bei Steffi.
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Dienstag, 10. Februar 2009

Besuch von Ina

Eine Woche lang war Ina zu Besuch. Mein erster Besuch aus Deutschland. Mein Mitbewohner Martin hat mir eine riesige Luftmatratze gegeben, mit der wir mein ganzes Zimmer ausgefüllt haben. Wir haben alles gemacht, was man selbstverständlich in Straßburg machen muss.


Ich habe Ina das Vaisseau gezeigt…


Und die Kathderale…


Wir haben Flammkuchen gegessen…


Und sogar Froschschenkel.

Und haben viele schöne Seiten von Straßburg entdeckt.

Außerdem haben wir viele Filme gesehen, mit Freunden gekocht, waren im Museum (und zwar dem von dem Zeichner Tomi Ungerer. Schon wieder haben wir es nicht geschafft, weil sie zugemacht haben, bevor wir fertig waren. Schon wieder muss ich nochmal hingehen.) und wären zweimal fast schwimmen gegangen.

Schön wars und ich freu mich auf meinen nächsten Besuch. Heute Abend kommt Steffi.

Sonntags im Museum


Es ist wohl ein gutes Zeichen, dass ich mit dem Bloggen nicht hinterher komme. Langweilig ist mir in diesen Wochen wirklich nicht.

Mit den zahlreichen Straßburger Museen komme ich gut voran. In allen war ich noch lange nicht, aber ein paar Monate bin ich ja noch hier.

Am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei. Mir kann das egal sein, ich habe eine „Carte À Tout Voir“ – eine Art kulturelles Abo für Nicht-Studenten. Museen sind für mich umsonst. Für K. sind sie das nicht, weil man nur unter 25 Jahren diese Karte bekommen kann. Also gehen wir oft am ersten Sonntag des Monats ins Museum.

Am letzten dieser Sonntage waren wir in zwei Museen; dem zoologischen und dem historischen.


Das Zoologische hatte eine Sonderausstellung über Farben. Die war nett, aber beeindruckt hat uns eher die Dauerausstellung. Es ist ein schönes, altes Haus mit hohen Decken, in dem auf zwei Etagen viele, viele Tierpräparate stehen. Man muss sich erst mal daran gewöhnen, mit so vielen toten Tieren in einem Raum zu sein und man denkt vielleicht lieber nicht darüber nach, ob die wirklich alle eines natürlichen Todes gestorben sind. (Oder man denkt doch darüber nach und fängt Streitgespräche ist, was schlimmer ist. Lebende Tiere in einem Zoo einsperren oder tote in einem Museum ausstellen? Viel Spaß.) Dann aber ist es faszinierend. Es ist faszinierend, wie viele Tiere es gibt, die man einfach mal nicht kennt. Nicht mal ansatzweise. Es ist faszinierend, wie viele Tiere es gibt, von denen man keine Ahnung hatte, dass sie so groß werden. (Diese Fledermaus. Oh man.) Es ist faszinierend, wie viele unterschiedliche Vögel es gibt. Und es ist faszinierend, wie krass faszinierend einige Tiereigenschaften sind, die man schon von Kindersbeinen an kennt und die einem schon so lange selbstverständlich waren, dass man gar nicht mehr merkt, wie beeindruckend die sind. Ich meine, Kängurubeutel? Tintenfische? Schildkröten? Kolibris? Hallo?!

Dann waren wir noch im Historischen Museum. Dort gibt es Audioguides und K. und ich sind Weicheier, wir haben welche in Deutscher Sprache genommen. Die ganzen geschichtlichen Vokabeln und so, schon klar. Ich mag Geschichte, ich fand Geschichte schon immer toll. Straßburg hat eine Menge davon; an so strategisch wichtiger Stelle, zwischen Deutschland und Frankreich ist ein großer Batzen Geschichte passiert. Ich hätte Stunden in diesem Museum verbringen können. Hätte ich auch getan, aber leider haben sie 18 Uhr zugemacht und uns höflich hinausgeworfen, lange bevor mir mein Audioguide alles erzählt hatte, was er wusste. Ich werde noch mal hingehen müssen. Vielleicht nehm ich dann meinen Zeichenblock mit.


Bis jetzt haben mir im Historischen Museum am besten die Ritterhelme gefallen, die man selber anprobieren konnte. Und die strategische Landkarte von Straßburg. Die ist riesengroß und sie ist eine maßstabgetreue Kopie der Stadt. Mit aufgemalter Landschaft und kleinen Holzhäuschen. In einer Welt, in der man Google Maps zu Rate zieht, um Freunde in ihren Wohnungen zu besuchen, die nächste Tankstelle zu finden und den Urlaub zu planen, muss man einen Moment drüber nachdenken, um zu verstehen, dass damals ein Trupp junger Männer jede Straße, jede Brücke, jedes Haus haben vermessen müssen, um diese Karte zu schaffen. Und zu begreifen, was für ein ungeheures Projekt das ist.

Müsste man diesen Sonntag mit einer Darstellung meines Gesichtes zusammenfassen, würde mein Mund vor Staunen weit offen stehen und es gäbe eine kleine Sprechblase mit einem „Boar.“