Samstag, 21. März 2009

Paris an 2 Tagen






"Städte wie Paris müsste man eigentlich kennenlernen, wenn man da Freunde hat und bei ihnen wohnen kann.", hab ich vor Jahren gefunden, als ich samt meiner Familie bei einer Parisreise in einem lieblosen Ibis Hotel in einer Vorstadt einquartiert war.

Jetzt habe ich Freunde in Paris. Da die da aber nur wenige Wochen bleiben, bis sie in ihre eigene Hauptstadt zurückkehren, musste ich die Gelegenheit schnell nutzen und habe Loosy samt Freund am letzten Wochenende besucht.

Vorher war ich schon zwei Mal in dieser Stadt und dachte, dass ich das touristische Standardprogramm diesmal etwas entspannter angehen kann. Das hat eher schlecht als recht funktioniert. Man muss einfach rumlaufen, viel sehen, Fotos machen und sich immer wieder heimlich freuen, wenn der Eifelturm zwischen zwei Häusern hervorblitzt.

Alles in allem war es ein tolles Wochenende. Ich habe gemerkt, wie gut es ist (und wie es mir gefehlt hat), unterwegs zu sein. Wie sehr ich Bahnhöfe mag. Und überhaupt, große Städte. Dann gab es viele Gespräche, ein paar Filme, jede Menge Musik, gutes Essen und ganz viel von der großen, schönen Stadt...! Merci beaucoup für dieses schönes Wochenende!

Wegen ungünstiger Umstände war ich dann auch viel alleine unterwegs: Ein nächtlicher Spaziergang durch Montmatre*, ein Ausflug auf den Friedhof Père Lachaise, in den Jardin de Luxembourg, Bummeln durch die Stadt, Sitzen und Sinnieren auf der äußersten Spitze des Herzen der Stadt, der Ile de la Cite.

~*~

*... und auf einmal steht man vor dieser Kirche auf dem Hügel und die ganze Stadt breitet sich vor einem aus.

Das ist immer schön, so ein Ausblick auf eine große Glitzerstadt. Aber wenn dann noch der Eifelturm daraus hervorsticht und es einfach mal die Stadt ist... märchenhaft.

So ist das nämlich mit Paris: Es ist ein gottverdammtes Klischée und man ist auch wirklich nicht stolz darauf, so verzaubert zu sein. Ich habe Freunde, die schimpfen auf diese Stadt und ich bin sicher, sie tun es, um sich von der Masse der Schwärmer abzuheben. Dreckiges Paris! Lautes Paris! Stinkendes Paris! Das kann man gerne versuchen, aber ich fürchte, man macht sich was vor. Ich bin an diesem Wochenende gezwungen worden, von der erhabenen Skepsis (Teures Paris! Touristisches Paris! Versnobtes Paris!) zurückzukehren, zu dem schwärmerischen Klischée, von dem ich weg wollte.

Wunderschönes, bezauberndes, aufregendes Paris!

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5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mmhm *beifälliges Nicken*. Mir is grad eingefallen, dass ich in meiner (lange zurückliegenden) Schulzeit mal proklamiert habe, mit dem Motorrad nach Paris zu wollen...
Ich werds mal in der Zehnjahresplan setzten (hoffentlich gibts dann noch Benzin).

Pixelamazone hat gesagt…

Wenn nicht, ist nicht schlimm. Paris hat ganz viele Parkplätze für Elektoautos.

Anonym hat gesagt…

NUR für Elektroautos? Wenn dann in einiger Zeit alle eins haben, geht die Rechnung auch wieder nicht auf...

Thea hat gesagt…

Hmm, ich glaube ich würde genauso auf Paris reagieren, einfach weil dieses Klischee so in einem drin ist, dass man Paris toll findet.. einfach weil es Paris ist... andere Leute z.B. Anand sind nicht so klischeebelastet und er kann durchaus glaubhaft erklären, dass er Paris nicht besonders toll fand (er sagt nicht mehr direkt "doof" seit er deswegen in schockierte französische Augen blicken musste).. seine Einschätzung: kann man sich mal anschauen, muss man aber nicht noch mal hin und kann nicht mit Berlin oder Barcelona mithalten...
Ich selbst kann dazu sonst gar nichts sagen, war nämlich noch nicht da... tendiere aber eher zum schon aus der Ferne Schwärmen ... =)

Pixelamazone hat gesagt…

Ich hatte beim Erkunden von Paris ein ähnliches Gefühl, wie in Berlin. Wenn man den Eifelturm und den Louvre gesehen hat, will man trotzdem noch die Stadt erleben, ganz viel kreative Street Art entdecken und schöne Dinge wie Statuen und Springbrunnen, interessante Läden. Man hat das Gefühl, man wird nie fertig und muss noch ganz oft hin.