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Montag, 3. Mai 2010

Postmoderne Hauskonzerte


Den genauen Rahmen dieses Konzertes hab ich nicht ganz verstanden. In einer WG sollte es stattfinden, bei mir ganz in der Nähe, die Sängerin sang sonst in einer Band, sollte heute Abend aber eigene Lieder zu eigenem Gitarrespiel zum besten geben, man konnte Freunde mitbringen. Ich wurde mitgebracht.

Zuerst war da der Hof. Eine schmale Bucht zwischen zwei Häusern, voll von Menschen: sitzend an einem langen Tisch oder in kleinen Grüppchen beisammen stehend, redend, die warme Luft genießend. Dominiert wurde der Hof von einer selbstgemachten Hollywoodschaukel: ein weiches Sofa an zwei festen Seilen auf einem Balkengerüst, kompetent selbstgebaut. Es gab eine Sandkiste, Tische mit Essen, einen Grill, Lichterketten und eine Diskokugel. Durch den Hof kamen wir in eine Art Schuppenkellerhalle, mit vielen Fahrrädern, einem Werkzeugbastelteil, einer Kletterwand. Und einem weiteren Raum, hell beleuchtet, in dessen Tür sich viele Menschen drängten. Warum wurde dann bald klar: Das Konzert hatte schon angefangen, drinnen saß, umringt von noch mehr Menschen, die Sängerin und gab bereits ihre Musik zum besten. Wir dängten uns dazu, schoben uns hindurch und saßen bald ihr zu Füßen, zwischen Sofas und Sesseln und andächtig Lauschenden.

Ich mochte ihre Musik. Sie war selbstgemacht und ungewöhnlich, die Texte klangen, als hätte sie sich richtig was dabei gedacht, sie waren voll von Poesie und Verstand; die Melodien klangen, als hätte sie Mut und eine genaue Vorstellung davon, was sie mit ihrer schönen Stimme so alles anstellen könnte, ohne sich von herkömmlichen Klangfolgen einengen zu lassen.

Ich mochte die Drucke an den Wänden - auch von irgendwem selbst gemacht -, den kleinen Getränke-Verkaufsstand der irgendwann mit einem Schild auf den "Kiosk gegenüber" verwies, weil alles ausverkauft war, die Lichterketten und bunt zusammengewürfelten Sessel, die glücklichen Menschen. Ich mochte diese WG, die so viel Platz hat, die sich öffnet für kleine Minikonzerte und fremde Menschen, für Gartenpartys. Ich mochte den jungen Mann in der Schlabberhose, der nach dem Konzert aufstand und ankündigte, dass alle herzlich eingeladen seien, in seiner WG am anderen Ende der Stadt würde demnächst eine amerikanische Band spielen, die auf der Durchreise sei und ein bisschen Geld für die Weiterfahrt verdienen wollte. Ich mochte dieses mein Viertel in dem man sich kennt und in den ersten warmen Nächten des Jahres auf einem schaukelnden Sofa unter einer Outdoor-Diskokugel sitzt und einem jungen Mädchen zuhört, dass ihre Lieder für uns singt.
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Donnerstag, 26. November 2009

Winterchorfahrt nach Schabeutz.

Das gute an Chorfahrten: Dass sie so schön sind und dass sie so oft sind. Zweimal im Jahr kann man in irgendeiner Jugendherberge all die tollen Menschen treffen und schön Musik machen. Und das Herz geht einem auf und man freut sich so, über all die tollen Menschen und die gute Musik und wie schön alles ist.

Das schlechte an Chorfahrten: Dass sie so schön sind und dass sie so oft sind. Was soll ich denn nun wieder schreiben? Vielleicht, dass es diesmal SO schön war, dass es vielleicht am bisher besten gewesen sein könnte. Und sonst schreib ich nix mehr, ich hab einfach ein Bild gemalt.



Inspiration für den Zeichenstil kam, glaube ich, von hier.

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Dienstag, 23. Juni 2009

La Fête de la Musique

Ich weiß, ich darf Euch nicht überfordern. Weder das Internet selbst, noch das Layout meines Blogs sind wirklich dazu gemacht, laaaange Texte zu lesen. Deshalb jetzt wieder ein paar Bilder, statt vieler Worte. Gleich.

Am Sonntag war die Fête de la Musique, das Fest der Musik. Das ist eine sehr tolle, französische Idee: Überall ist an diesem Tag Musik, man kann durch die Stadt laufen und überall sind Bühnen, Bands, Künstler. Man kann überall zuhören und wenn man keine Lust mehr hat, geht man weiter und hinter der nächsten Ecke warten ganz andere Klänge. Toll!

Nicht so toll war, dass es Abends zu regnen angefangen hat. Sonst wäre der Spaß sicherlich noch Stunden weitergegangen, so aber bin ich zu einer Freundin geflüchtet und hab den Abend mit Mädchengesprächen beschlossen. Was ja auch gut ist. Und jetzt die Bilder.





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Donnerstag, 28. Mai 2009

Sommerchorfahrt nach Burg Stargard


Die Gründe, warum ich auch dieses Mal nicht mit in die Heimat zur Chorfahrt kommen konnte, waren zahlreich und überzeugend: Es ist viel zu weit und viel zu teuer für ein kurzes Wochenende, hinterher bin ich noch trauriger, nicht mehr dabei zu sein, mit Olli könnte ich nicht wieder zurück fahren, da der gleich zwei Wochen oben bleibt, außerdem muss ich an diesem Wochenende arbeiten. Meine Freunde waren nicht begeistert, mussten das aber einsehen.

Dann auf einmal doch am Bahnhof zu stehen und ihre überraschten Gesichter zu sehen, war alle Reisestrapazen mehr als wert. Vorher musste ich mich noch einen Tag ruhig verhalten: Barfuss durch den elterlichen Garten laufen und die Katze streicheln (die sich kein bisschen über mich gefreut hat!), mit Schulfreunden und den Eltern grillen, Filme sehen und bis tief in die Nacht hinein reden. Dann aber endlich: Chorfahrt!

"Packet für Meyer" hab ich Steffen dreist in die Gegensprechanlage gelogen, und zur Belohnung gleich nen Mitnehmkaffee bekommen. Den hab ich am Bahnhof sicherheitshalber aus der Hand gegeben, damit nichts verschüttet wird, bei dem ganzen In-die-Arme fallen und glückseligen Rumhüpfen. Und dann? Die Autofahrt ist mir in Erinnerung geblieben, das Zettelspiel, die Essen, die viele viele Musik.

Ich hätte schon viel früher anfangen sollen, Chorfahrtsberichte zu schreiben. Dann hätte ich schon viel früher feststellen können, dass es einen roten Faden gibt: Es ist immer sehr schön und immer gibt es einige Konstanten: Die Proben, die Essen, die Spiele am Abend und dann die Musik. Die Nachmittagsstunden, das Lachen, die Freundschaft, das Gefühl. Wenn ich das alles schonmal so festgehalten hätte, könnte ich mich jetzt viel mehr darauf konzentrieren, wie eine Chorfahrt so ist, wenn man weg war. Wenn man eigentlich noch weg ist und es auch bleibt.

Dann könnte ich erzählen, wie ich ein bisschen aufpassen musste. Aufpassen, mich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren, jeden Moment zu genießen, sondern einfach mal zu entspannen. Und wie es dann die meiste Zeit so ist, als wäre ich nie weg gewesen, weder vorher noch hinterher. Und wie ich dann, abends, wenn alle um das Klavier herum tanzen und singen, auf einmal einfach mittendrin bin und ganz still und es ist wie ein Film. Ist ja oft wie ein Film, das Leben, wenn der Soundtrack in der Situation gleich mit dazu passiert. Und dann bin ich furchtbar gerührt, wie schön es doch ist, was wir da haben, und wie besonders und wie wertvoll. Bestimmt haben überall auf der Welt immer wieder Menschen dieses Gefühl, die zusammen Musik machen, und trotzdem macht es uns, unsere Gemeinschaft, einzigartig.

Wenn es dann so kitschig wird, dass man es nicht mehr aushalten kann, wird man zum Glück von hinten angesprungen, umarmt, mit Bier bekleckert oder zum Tanzen aufgefordert und viel zu schnell ist dann alles wieder vorbei und man sitzt erschlagen in irgendwelchen Morgenstunden in einem Zug und Hügel rauschen am Fenster vorbei. Für das Love-Like-A-River Gefühl, das mich das Wochenende lang begleitet hat, bin ich jetzt wohl zu müde, für zerreißende Abschiedsschmerzen scheinbar auch. Was erstmal bleibt, ist ein bisschen Restleuchten und das gute Gefühl, in Wirklichkeit gar nichts verloren zu haben, sondern nur ein bisschen anders dosieren zu müssen, ein paar Ohrwürmer, und das weniger gute Gefühl, mit diesem Blogeintrag die Grenzen des guten Geschmacks und der Kitschtoleranz arg überschritten zu haben.
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Montag, 2. März 2009

Rock me, Amadeus

Gestern war ich auf einem klassischen Konzert im Straßburger Münster. "Missa Solemnis Exsultate Jubilate" von Mozart, aufgeführt mit drei Jugendchören und Orchester aus Salzburg.

Eigentlich wollte ich mich mit Freunden treffen, um das Konzert zu hören. Daraus wurde nichts, weil die Katherale (die ist groß) bis auf den letzten Platz voll war und wir uns nicht gefunden haben. Viele Leute mußten sogar stehen. Ich nicht, weil eine freundliche, alte Dame mir einen Platz neben sich angeboten hat. Auf Französisch, aber mit der Anrede "Fräulein". Ich dachte erst, ich hab mich verhört, aber als sie sich später mit ihrer Begleiterin unterhalten hat, sind sie immer vom Französischen ins Elsässische gewechselt. Französisch haben sie geredet, wenn es darum ging, wie sehr ihnen die Musik gefällt, Elsässisch, wenn sie sich gestritten haben. (Es war gut verteilt.)

Die Musik war toll. Muss man vielleicht gar nicht sagen, die Fakten klingen ja schon gut. 200 Chorsänger, Mozart, Kathedralenakustik. Und -optik, Mozart hören und Spitzbogenkonstruktionen angucken - schon schön. Und ich hatte das Gefühl, zu verstehen, warum so gerne behauptet wird, Mozart hätte ganz schön gerockt, hätte er in unserer Zeit gelebt und gewirkt. Die Musik von ihm kann auch leise und schön, aber am eindruckvollsten ist sie in laut und doll. Man kennt den Kontext nicht, noch versteht man die Texte. Und doch ist man mitgerissen, man fühlt die Energie. Bam! Und am Ende ist man ziemlich durch den Wind.

Zum Runterkommen gab es dann noch einen Gospel in der Zugabe und die ganz geduligen, die nicht nach Hause wollten, konnten noch vor der Kathedrale stehen bleiben und dabei zusehen, wie der Chor sich selbst und den gelungenen Auftritt feierte. Wie Chöre das so machen, nämlich: In der Kälte im Kreis stehen und weitersingen. Diesmal Afrikanisches.

Dabei außen stehen und nur zuhören ist neu. Und ein bisschen komisch. Ich brauche wirklich wieder einen Chor.

Dienstag, 18. November 2008

Across the Universe


Ich bin so froh, wenn mich jemand fragt, ob wir zusammen was machen wollen, dass ich sofort zusage, fast egal, was es ist. So heute geschehen, als ich mit Antje und zwei ihrer Freunde ins Odysée Kino zu „Across the Universe“ gegangen bin. Ich wusste mal wieder nicht viel über den Film, nur dass es irgendwie um die Beatles geht und dass man sich das ja mal angucken kann – vor allem, wenn man eh nichts anderes vor hat.


Deshalb war ich ziemlich überrascht, dass der Film eine Handlung hat und der Name „The Beatles“ nicht einmal fällt. Es ist ein Filmmusical mit einer Story und Charakteren, die Lieder von den Beatles singen – vom Prinzip her also so wie mit ABBA und „Mamma Mia!“ – nur besser.


Das Odysée ist eines der alternativeren Kinos der Stadt. Es gibt keine Snackbar, nicht mal Popcorn und die Sitze sind nicht durchnummeriert. Man braucht nicht lange vor Anfang des Films dazusein, weil man erst kurz vorher in den Saal gelassen wird, sollte aber auch nicht zu spät kommen, da weder Werbung noch Trailer gezeigt werden. Bis alle ihren Platz haben hat es ein bisschen gedauert, ein paar Leute kamen trotzdem zu spät, dann mussten ein paar aufs Klo. Ich weiß nicht, ob das französische Publikum wirklich etwas unruhiger ist, mir kam es anfangs so vor. Einer von Antjes Bekannten, ein Franzose, meinte nach dem Film, dass er die Leute ungewöhnlich ruhig fand, gerade für einen teilweise so lustigen Film und mit so eingängiger Musik. Wir stellten hinterher fest, dass wir mitunter alle etwas Mühe hatten, unbewegt auf unseren Plätzen sitzen zu bleiben. Außerdem hatte ich fast die Hälfte der Zeit Gänsehaut.


Der Film war Original mit Untertiteln – also englisch mit französischem Text. Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, was das in meinem Kopf angerichtet hat. Dass man Untertitel mitlesen muss, selbst wenn man nicht will, ist ja nicht neu. Das trifft auch zu, wenn man den gesprochenen Text eigentlich besser versteht, als den geschriebenen. Mitunter war ich über die Unterstützung aber doch ganz dankbar – einer der Protagonisten kam aus Liverpool und war nicht ganz leicht zu verstehen.


„Across the Universe“ erzählt eine Geschichte von jungen Menschen verschiedener Länder, die in der Zeit der Studentenbewegung und der Proteste gegen den Vietnamkrieg in New York zusammenkommen. Der Film fängt in einer ziemlich kitschigen High School Atmosphäre an, konzentriert sich dann aber eher auf die Kriegs- und Hippiethematik.


Neben diversen männlichen Hauptdarstellern, dem tollen Artwork und natürlich dem Soundtrack haben mir vor allem die phantasievoll choreographierten Tanzszenen gefallen, die die jeweiligen Thematiken wirklich kreativ dargestellt haben.


Bleibt zu sagen, dass ich den Film wirklich empfehlen kann. Gute Musik, bisschen was zum Lachen, Lebensfreude, Geschichtsunterricht. Man bekommt ein bisschen Lust, seine Jugend etwas mehr zu verschwenden. Ein paar Szenen hätten gerne ein bisschen weniger kitschig, ein bisschen weniger musicalesk sein dürfen, die werden aber verziehen und wirklich aufgewogen, durch alles, was toll ist.


Samstag, 4. Oktober 2008

Wazomba im JAZ






Gestern haben Wazomba im JAZ gespielt, eine schweizer... ich hätte jetzt gesagt, Skatruppe, aber die Jungs selbst finden auf ihrer Webseite eine viel schönere und vielseitigere Umschreibung:

Das wirre Repertoire ist irgendwo zwischen Ska und Reggae, Swing-Trash,
postmortalem Klezmer-Polka, durchgeknalltem Roost'n'Roll und indischem Balkanjazz anzusiedeln.

Wie auch immer, zuhören, zugucken und tanzen hat richtig Spaß gemacht. Schön, mal wieder richtige Musik zu erleben, selbst gemachte. Mit Blasinstrumenten und Off Beats, mit ganz vielen Musikern auf der Bühne, die auch mal ins Publikum springen und da weiterspielen. Alle waren begeistert und hatten einen tollen Abend. Wazomba kann man, glaube ich, guten Gewissens zum Reinhören weiterempfehlen. Hinterher war noch Lohro Weltempfänger Party mit russischem Ska und der Abend ist schön ausgeklungen.

Dienstag, 5. August 2008

Chorkonzert von "Celebrate" im Moya

Mal schnell nachtragen, was alles so passiert ist. Also, das Chorkonzert... joar, das war... toll. Ein würdiger Abschluss - des Semsters generell und von den großen Celebrate Konzerten für mich. Wir auf der Bühne hatten jedenfalls richtig viel Spaß. Und, ich glaube, Rod von die Ärzte hat mal gesagt, dass das das wichtigste ist, damit das Publikum auch Spaß hat. Na bitte. Außerdem waren wir schön bunt. Und ich war völlig von den Socken, als ich einen Blumenstrauß geschenkt bekommen habe. Danke nochmal dafür!
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Montag, 30. Juni 2008

Konzert von "Celebrate"


Es ist wieder Sommer! Das kriegt man im Moment zwar nicht soo eindrucksvoll mit Möderhitze und Zitroneneis demonstriert (damit geht es aber los, sobald ich meine BA Arbeit abgegeben habe, was glaubt Ihr denn), dafür aber mit unserem alljährlichen Sommerkonzert.

Am 11. Juli um 20 Uhr singt Celebrate mal wieder im Moya!

Drei gute Gründe, sich das anzugucken sind:

- wir haben richtig reingehaun in diesem Semester und viele neue, schwere und großartige Stücke gemacht, die Euch hoffentlich genauso viel Spaß machen wie uns.
- wir werden schließlich bald berühmt. Ich hab es hier ja noch gar nicht erzählt, aber wir haben uns - nein, IHR habt uns tatsächlich in die Sendung gevotet! Am 13. August 2008 sind wir auf ZDF zu sehen, als Vertreter für Meck Pom im großen Grand Prix der Chöre. Mit Carmen Nebel. Aber hallo. Und eben am 11. Juni schon live im Moya, in Rostock. Auf dem besten Weg zum Kult nämlich.
- Es wird wohl mein letztes Konzert mit Celebrate sein. Also, wer es bis jetzt immer verpasst hat - für den ist das die letzte Chance, denn im Oktober bin ich weg und komme so schnell nicht wieder.

Überzeugt? Prima. Karten gibt es im Vorverkauf im Pressezentrum. Mehr Infos - hier.
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Dienstag, 3. Juni 2008

Ausführlicher Choffahrtsbericht





Am letzten Wochenende war Chorfahrt.Chrofahrt heißt: der Chor packt seine Siebensachen und verbringt Freitag bis Sonntag in einer Jugendherberge der mittleren Umgebung. Die meiste Zeit wird geprobt, dazwischen gegessen, gefeiert, gespielt, gefaulenzt, gesungen, wenig geschlafen. Jedes Semester machen wir eine und immer wird es sehr schön.

Weil ich das nächste Jahr gerne in Frankreich verbringen möchte und nicht weiß, wohin es mich danach verschlägt, war diese Chorfahrt wahrscheinlich meine letzte. Das ist sehr schade, denn natürlich sind diese Ausflüge immer ein Erlebnis und der Höhepunkt des Semesters. Vor allem die im Sommer.

Es hat uns nach Born verschlagen. Zu fünft waren wir in meinen winzigen Suzuki gequetscht, plus Gitarre und IZ, dem nervigen kleinen Roboter von Steffen. Uns selbst und das ganze Gepäck in die kleine Kiste reinzukriegen war echt nicht leicht, wir haben noch eine ganze Weile am Bahnhof puzzlen müssen, bis alles gepasst hat. (Warum muss ich erst jetzt an die Auto-Tetris Szene bei den Simpsons denken? Genauso war es doch!) Komisch, das wir trotz dieser Verspätung fast als erstes in Born ankamen, alle anderen wegen einer kleinen Ungenauigkeit im Anfahrtsplan einen Umweg einlegen müssen.

Aber ist ja nicht so schlimm, die Gegend um Born ist ja sehr schön. Born selbst auch. Ebenso die Jugendherberge. Äußerlich. Die von uns, die noch nie da waren, waren echt beeindruckt, diejenigen, die die Herberge schon von dem letzten Besuch, vor einigen Jahren, kannten, waren voller guter Erinnuerungen an eine großartige Zeit.

Schwer zu sagen, wer enttäuschter war. Als wir uns im uns zugewiesenen Gemeinschaftsraum nach der ersten Probe mit den mitgebrachten Süßigkeiten und Getränken gemütlich einrichteten, kam der erste Dämpfer. Alkohol, so wurde auf die Hausordnung verwiesen, sei hier nicht erlaubt. Zumindest kein eigener, den aus der anliegenden Kneipe dürften wir gerne konsumieren. Eigenen nicht. Wie ernst es den Angesellten damit war, wurde uns klar, als sie in regelmäßigen Abständen Kontrollgänge machten und anhand der letzten gefundenen Fläschchen mit Rauswurf drohten. Zeitgenossen, die die Last der Jahre drückt, sei also die Jugendherberge in Born dringend angeraten: schon am ersten Abend findet man sich wieder, wie man Bier in Apfelsaftflaschen füllt, kichert und sich viele Jahre jünger fühlt.

Wir wurden also kreativ: Wodka Cola in der Cola Flasche, Bierflaschen in Kartoffelchipstüten und Pringlesdosen, ein Glas Wiskey in der alten Uhr (zumindest imaginär), Kauerverstecke beim Flaschenvorrat hinter dem Kleiderständer (Da kann man sogar unbemerkt Bier runterwerfen und verschütten) - wir waren echt einfallsreich und auf einmal war alles politischer Widerstand. Wütend waren wir natürlich trotzdem, vor allem als es kurz darauf hieß, wir wären zu laut und würden schlafende Kinder stören (wo auch immer die waren) und müssten kurz nach Zwölf den Saal verlassen, da würde er abgeschlossen. Abgesprochen war das alles anders, aber es half ja nichts. Wenigstens waren wir so beim Frühstück am nächsten Tag nicht so übermüdet. Außerdem haben wir alle Energie gebraucht, die wir hatten, um den probenintensiven Samstag zu überstehen. Aus dem Mittag war nämlich nicht viel herausholen können - Milchreis mit Apfelmus kann lecker sein, macht aber als Mittag ohne wirkliche Alternativen nur sehr wenige in einer Gruppe von 60 Erwachsenen glücklich.

Nach dem Mittag war Pause, einige von uns trotzen den Mücken und machten sich auf den Weg durch den Wald zum Strand. In der Sonne liegen, Muscheln sammeln, mit Jonathan Steintürmchen bauen und Judith dabei zusehen, wie sie fluchend und lachend ihre nasse Kleidung auswrang. Barfuss über den kühlen Waldboden zurück gehen. Schön an den Chorfahrten ist auch, dass man für ein paar Tage der Stadt entkommt.

Ab der zweiten Samstagsprobe wird es meistens hart. Die Energie schwindet, die Lieder sind anspruchsvoll, Stimmgruppenleiterin Karo gibt dem Begriff "Engelsgeduld" eine neue Bedeutung. Am Ende können wir es und sind stolz wie Oskar. "Dream a little Dream of me, Baby!"

Der Abend hat Tradition. Nach einem Tag mit sechs Stunden Probe sind wir um neun fertig und haben frei. Versammeln uns um das Klavier, episodenweise um die Gitarre, und singen weiter. Bis zwei Uhr nachts, Stücke aus den letzten Jahren. Irgendwann fangen wir an zu tanzen, sind laut, ausgelassen und fröhlich, phantomieren zu den Texten, improvisieren, wo wir nicht mehr wissen, wie es genau ging. Sind berauscht von dem Gefühl zur eigenen Musik so Party zu machen, dass sich interationale Entertainer und Diskotheken eine Scheibe abschneiden könnten. In dieser Nacht wird es spät und keiner stört uns. Der Nachtwächter, der gestern frei hatte, ist heute wieder da und viel entspannter, als seine Vertretung. Unser Bier in Brauseflaschen zu verstecken, wäre gar nicht nötig gewesen. Egal.

Der Abend wird getrübt von einem ernsten Thema, die Nacht lang. Nach der letzten Sonntagsprobe und einer sehr positiven, auch emotionalen Auswertung und einem intensiven Gruppengefühl wird daraus eine öffentliche Erklärung - nach Hause fahren wir mit gemischten Gefühlen.

In unserem Fall, im kleinen, roten Suzuki, übrigens nicht, ohne elegant, aber recht dicht an einem unvermutet auf dem Parkplatz auftauchenden Baum vorbeizuschwingen. Und mit der Frage, wieso es noch schwieriger war, das gesamte Gepäck in den Wagen zu bekommen, obwohl wir eine Person weniger sind und alle Vorräte von der Hinfahrt mittlerweile vertilgt haben.
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Mittwoch, 21. Mai 2008

Celebrate goes Grand Prix

Ich hab ja von unserem Casting in Köln schon erzählt. Nach langen Wochen des Wartens (und nicht wirklich mehr Hoffens) kam vor ein paar Tagen der Anruf mit der Gibt-es-eigentlich-ein-Gegenteil-von-Hiob?-s-Botschaft:

Celebrate ist der Kandidat für Mecklenburg Vorpommern beim Großen Grand Prix der Chöre im ZDF!


Damit wir aber tatsächlich ins Fernsehn kommen, müssen wir uns aber noch in einem Online Voting behaupten, bei dem aus den 16 Chören nochmal 8 oder so ausgewählt werden, die im Finale gegeneinander antreten dürfen. Dieses passiert hier, irgendwas gewinnen kann man sogar auch und dass ich recht lieb bitte, uns Eure Stimme zu schenken (damit wir unsere Stimmen dann für Euch... ach nee, Wortspiele waren noch nie mein Freund) und es allen weiterzusagen, das muss ich ja nicht mehr dazu scheiben, oder?

Donnerstag, 31. Januar 2008

Konzertrevue


Jetzt hätte ich fast vergessen, zu erzählen, wie toll das Konzert am Samstag war. Lässt sich aber auch schwer erzählen, so hinterher und mit Worten. Es gab neben der üblichen, tollen Chormusik mit außergewöhnlich guter Setlist, diesmal, diverse Solisten, eine Flöte, Sonnenbrillen, Klatschgetrampel, eine großartige Moderation und eine, bestimmt bald schon legendäre Tanzeinlage. Aber wer das alles verpasst hat, für den reißen so schwache Beschreibungen jetzt auch nicht mehr viel raus. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, der Streß hat sich gelohnt und ich freu mich auf das nächste Mal. Aber erstmal geht es jetzt recht bald an die Cover für DVDs und CDs, damit wir alle nicht so lange darauf warten müssen.
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Sonntag, 9. Dezember 2007

Chorfahrt

Mehr Fotos (und tolle Zitate) gibt es im StudiVZ und bald auf CD. Außerdem empfehle ich das Video von Andres Blog. :)




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